Anwendungsbereiche der Hypnose

 

Medizinische Anwendungsbereiche

Ursprünglich fand die Hypnose als Zusatz in Kombination mit anderen psychotherapeutischen Verfahren Anwendung vor allem in der Psychotherapie. Dabei stellt der hypnotische Zustand selbst einen therapeutischen Aspekt als Erholung des Gehirns dar, sowie auch der so genannte leerhypnotische Zustand zu spezifischen therapeutischen Suggestionen genutzt werden kann. Auf diese Weise wird den Patienten zum Beispiel geholfen, Begebenheiten zu lokalisieren, Aversionen abzubauen, das Selbstbewusstsein zu stabilisieren oder auch eine Reihe von Problemen zu lösen. Als Beispiel seien hier neben komplexen psychosomatischen Erkrankungen Depressionen, Stress, Ängste, Abhängigkeiten, Essstörungen, Migräne, Kopfschmerzen, Allergien und Bronchialasthma erwähnt. Auch im Sinne der Vorbeugung werden Hypnosen eingesetzt.

Einen weiteren wichtigen, abgrenzbaren, eigenständigen Bereich bildet die Schmerztherapie, bei der die Hypnose besonders häufig Erfolge verbuchen kann. Im Rahmen der Operationsvorbereitung oder auch der ausschließlichen Schmerzreduktion bringen viele Ärzte und Zahnärzte in Praxen und Kliniken, sowie auch Heilpraktiker und Lebensberater Hypnosetechniken zur Anwendung.

Die gewollt veränderte Bewusstseinslage während der Hypnose geht mit spezifischen körperlichen Veränderungen einher, welche während der Dauer der Hypnose auch klinisch nachweisbar sind. Gleich, ob der Hypnotisierte im Alltag von der medizinischen Norm abweicht, so tendieren doch der Blutdruck, der Kreislauf, die Herzleistung, der Stoffwechsel und die Aktivität des vegetativen Nervensystems zu einem relativen, altersspezifischen Normal- bzw. Mittelwert. Im Gegensatz dazu weichen die Atem- sowie die Darmtätigkeit durch eine einsetzende Verlangsamung von der Norm ab.

Anwendung in Form von "moderner Hypnose"

Hier wird der Patient beispielsweise dazu veranlasst, Fähigkeiten zur Problemlösung zu mobilisieren, um damit seinen Verhaltensspielraum zu erweitern. Im Trancezustand zeigt der Hypnotisand eine besonders erhöhte Bereitschaft und Aufnahmefähigkeit für Beeinflussungen. Nach der Einleitung der Hypnose wird vom Patienten mit Hilfe des Hypnotiseurs eine Suchhaltung entwickelt, die zu einem inneren Dialog mit unbewussten Persönlichkeitsanteilen führt.

Bei der reinen Schmerzausschaltung, wie sie bei zahnärztlicher Hypnose angestrebt wird, ist dies nicht das Ziel. Die Hypnose wird auf eine direkte Bahn gelenkt (= klassische Hypnose), die nur eine reine Empfindungslosigkeit in Bezug auf den vorhandenen oder zu erwartenden Schmerz bedingt. Bezogen auf die zeitliche Einschätzung empfindet der Hypnotisand im Nachhinein die Dauer der Hypnose als sehr kurz.

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