Das Wetter meinte es gut mit den Hypnotiseuren aus NRW, die sich am 22. Mai in der mittelalterlich geprägten Stadt Kalkar trafen. Bei strahlendem Sonnenschein tauschten die Experten verschiedenster Fachrichtungen ihre Erfahrungen aus, diskutierten über schwierige Fälle und effektive Wege.
Fachlicher Höhepunkt der 5. Fortbildungsveranstaltung dieser Art war eine zahnärztlich-medizinische Live-Hypnose in der Praxis Berdi. Ein beeindruckendes Erlebnis, denn die vordere obere Zahnreihe, das Zahnfleisch und die Oberlippe wurden ganz taub – nur durch eine Berührung. Dieses Gefühl war ganz genauso wie bei einer Betäubungsspritze, versicherte die junge Patientin, die extra am Samstag in Zahnarztpraxis kam und sich einen Frontzahn behandeln ließ.
Das Thema Zahnarztangst ist für die Betroffenen eine erst zu nehmende Problematik, weiß Zahnarzt Korkut Berdi: „Drei von vier Patienten leiden unter Zahnbehandlungsangst. An Stelle Nr. 1 der schlimmsten Gedanken an den bevorstehenden Zahnarztbesuch steht seit Jahren Zahn ziehen, gefolgt von Wurzelbehandlung und Spritze setzen. Rang 10 wird immerhin noch von Zahnstein entfernen belegt. Dazwischen gibt es Weisheitszähne entfernen, Füllungen raus bohren, Kieferoperationen, Zahnspitzenresektion, Bohren allgemein und Zahnfleisch entfernen.“
Nach rund 5 Stunden fachlichen Austauschs ging es zum wohlverdienten Abendessen ins Wunderland Kalkar. Ab 21.30 Uhr waren die Hypnotiseure dort im Weinkeller zu erleben. „Hypnose zum Anfassen“ stand auf den Plakaten, die überall im Wunderland auf das außergewöhnliche Event hinwiesen.
Nach anfänglichen Unsicherheiten seitens des Betreibers, wegen des gleichzeitig im Fernsehen laufenden Championsleague-Endspiels, ging es dann noch richtig zur Sache. Neugierige und Mutige konnten das eine oder andere Phänomen selbst erleben. So wurde aus dem Bürokaufmann ein weltbekannter Rockstar, der die schwierigsten Gitarrensoli spielte. Die Bankangestellte konnte einfach nicht mehr aufstehen, weil sie am Stuhl festklebte. Und der Elektriker sah plötzlich alle Kabel im Raum ohne Isolation. Er war völlig fassungslos, dass es keinen Kurzschluss gibt. Seiner Meinung nach hätte alles in Flammen gehen müssen. … aber mit einem Schnipp war alles wieder gut und die Isolation vollständig. Welch ein Glück für den Elektriker!
Es gab außerdem schwebende Bierdeckel, verschwundene Tische, nur noch Männer mit Glatze, durchsichtige Schuhe oder Personen, die nach Motoröl oder Frittenfett gerochen haben… Die Bandbreite der demonstrierten Phänomene war groß. Und so wurde noch fleißig bis 1 Uhr nachts hypnotisiert.
Der Gastgeber des Treffens der Hypnotiseure aus NRW, Korkut Berdi, dankt allen Kollegen für ihr Kommen und ihr Engagement. Sein Dank gilt auch den Gästen am Abend, die interessiert mitgemacht haben und auch eine ganze Reihe an brennenden Fragen hatten.